(20.03.2020) Besonders geriatrische Patienten könnten die Folgen des Corona-Virus schwer treffen. Sie gehören zur Gruppe mit der höchsten Sterblichkeitsrate, insbesondere die Gruppe der über 80-Jährigen. Viele benötigen im Ernstfall intensivmedizinische Betreuung sowie eine ambulante Versorgung oder Betreuung im Pflegeheim. „Die Virus-Verbreitung zu verlangsam ist ein erster Schritt, um die Behandlungskapazitäten nicht zu überlasten. Als nächstes muss die Gesundheitspolitik Konzepte entwickeln, sodass weder ambulante geriatrische Dienste in personelle Schieflage geraten noch die Pflegeheime einen Aufnahmestopp verhängen, damit in den Kliniken schnell wieder Behandlungsbetten frei werden“, sagt Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sowie Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Helios Klinikum Schwelm. „Dieser Engpass in der Pflege muss von den Krisenmanagern nun gelöst werden, damit wir Altersmediziner, aber auch die Hausärzte, sich auf die Versorgung der Patienten konzentrieren können.“
(19.03.2020) Die Thieme Gruppe, Springer Medizin und Springer Nature stellen die in ihren Unternehmen verfügbaren relevanten Inhalte zur Corona-Thematik ab sofort kostenfrei zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem fundierte Patienteninformationen inklusive Symptom-Checker, ein Online-Kurs zu COVID-19, relevante Inhalte aus Thieme Fachzeitschriften und Büchern sowie aktuelle Stellungnahmen verschiedener Fachgesellschaften und eine interaktive Weltkarte zur Epidemie-Ausbreitung. Alles nachzulesen unter: www.thieme.de/corona sowie www.springermedizin.de und www.springernature.com/de
(10.03.2020) Ältere Patienten mit einer hüftgelenknahen Femurfraktur, auch Oberschenkelhalsbruch genannt, sollen in Zukunft nur noch gemeinsam von Orthopäden und Unfallchirurgen und Altersmedizinern versorgt werden. Das besagt eine neue Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) begrüßen diesen Beschluss dem Grunde nach. Denn die betagten Patienten benötigen nach einem Sturz nicht nur eine fachgerechte unfallchirurgische Behandlung, sondern auch ihre Multimorbidität und altersbedingte Gebrechlichkeit muss mitversorgt werden. „Nur wenn wir Hand in Hand arbeiten, können wir die bisher dramatische Sterblichkeit nach Oberschenkelhalsbruch bei betagten Patienten stärker senken“, sind sich DGU-Präsident Prof. Dr. Michael J. Raschke und DGG-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner einig. Allerdings haben noch nicht alle Kliniken die nötigen Voraussetzungen und es mangelt lokal derzeit noch an Altersmedizinern für eine flächendeckende Versorgung für die Umsetzung der Richtlinie.
(25.02.2020) Bessere Kompetenzen für junge Geriater mit Führungsambitionen: Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) vergibt in jedem Jahr zwei Vollstipendien für die Teilnahme am Postgraduierten-Kolleg der European Academy for Medicine of Ageing (EAMA) im Wert von jeweils 10.000 Euro. Damit bietet sich die einzigartige Möglichkeit, wissenschaftliche Kompetenzen im Bereich der Geriatrie zu erwerben und auf internationalem Niveau geriatrisch-wissenschaftliches Networking zu betreiben. Die einzelnen Kurse starten mehrfach im Jahr, der Einstieg ist jeder Zeit möglich, das Gesamtprogramm dauert zwei Jahre.
(11.02.2020) Jeder zweite Mensch über 70 Jahren, der wegen akuter Beschwerden in ein Krankenhaus aufgenommen wird, leidet unter einer Anämie. Unter ambulanten geriatrischen Patienten liegt die Häufigkeit einer Blutarmut je nach Studie bei mindestens 20 Prozent. Ist dieses im hohen Lebensalter oft auftretende Problem nur ein Symptom der häufig multimorbiden Patienten – oder kann die Anämie als eigenständiges geriatrisches Syndrom aufgefasst werden? Zu dieser Frage hat die Arbeitsgruppe „Anämie im Alter“ der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ein wissenschaftliches Positionspapier veröffentlicht. Im Interview berichtet die Leiterin der Arbeitsgruppe, Privatdozentin Dr. Gabriele Röhrig-Herzog (Foto), über den aktuellen Stand der Diskussion ein Jahr nach der Erstveröffentlichung des Papiers und erläutert, wo nach wie vor dringender Forschungsbedarf besteht.
(29.01.2020) 27 statt 150 Seiten: Noch anwendungsfreundlicher ist die kürzlich fertiggestellte Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten, Diagnostik und Therapie“ im Taschenformat. Inhaltlich komprimiert soll sie Ärztinnen und Ärzten schneller und übersichtlicher Empfehlungen an die Hand geben, wie sie das Thema Harninkontinenz bei geriatrischen Menschen behandeln.
Die Basis dafür, die Leitlinie als Langversion, hat die interdisziplinäre DGG-Arbeitsgruppe Inkontinenz unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Wiedemann (Foto), Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten und Inhaber der Professur für geriatrische Urologie am Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke, erarbeitet. Die erste Leitlinie wurde im Jahr 2005 veröffentlicht, seitdem wird sie alle fünf Jahre kontinuierlich aktualisiert. Im September 2019 gab es das letzte Update der Langversion – die Basis für die nun herausgegebene Pocket-Leitlinie.
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