(02.11.2023) Neuer Schutz vor schweren Atemwegserkrankungen: Expertinnen und Experten von elf medizinischen Fachgesellschaften und Institutionen – darunter die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) – rufen jetzt insbesondere Über-60-Jährige mit Vorerkrankungen auf, sich gegen das Respiratory Syncytial-Virus (RSV) impfen zu lassen. In einem heute gemeinsam veröffentlichten Positionspapier heißt es: „RSV-Infektionen gefährden nicht nur Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder, sondern können auch bei älteren und vorerkrankten Erwachsenen schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen von vorbestehenden Erkrankungen auslösen.“ Erstmals überhaupt sind nun zwei Impfstoffe gegen das RS-Virus in der Europäischen Union zugelassen worden. „Insbesondere älteren Patienten mit deutlich eingeschränkter Immunabwehr oder schweren Lungen- sowie Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen empfehlen wir, mit dem Hausarzt über eine mögliche RSV-Impfung zu sprechen“, sagt DGG-Vorstandsmitglied und Co-Autor Professor Michael Denkinger (Foto), der im Namen der DGG an dem Papier mitgearbeitet hat.
Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass insbesondere nach den ersten Wellen der COVID-19-Pandemie RSV-Erkrankungen wesentlich häufiger vorkommen. Aber: Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat noch keine entsprechende Empfehlung für Deutschland ausgesprochen. Daher sind die Kosten in der Regel privat zu tragen. Eine Kostenübernahme kann aber auch individuell bei der zuständigen Krankenkasse beantragt werden.
Hier gelangen Sie direkt zum „Positionspapier zur RSV-Schutzimpfung bei besonders gefährdeten Patientinnen und Patienten“
Foto: AGAPLESION Bethesda Klinik