Was ist Geriatrie?

Es gibt immer mehr alte Menschen – und der Mensch wird immer älter. Der demografische Wandel führt dazu, dass heute in allen Gebieten der Medizin immer mehr alte Patientinnen und Patienten behandelt werden, die auf spezielle ärztliche Hilfe angewiesen sind. Die Geriatrie ist die medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation und Prävention alter Patientinnen und Patienten sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst.

Oft gestellte Fragen: Was ist Geriatrie und was kann die Altersmedizin in Deutschland leisten?

Was genau macht eigentlich eine Geriaterin bzw. ein Geriater? Was sind die Besonderheiten einer geriatrischen Behandlung? Und wie kann die Geriatrie zur Optimierung der Versorgung sehr alter Patientinnen und Patienten beitragen? Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Übersichtsartikel: Altersmedizin und Geriatrisches Assessment (Dr. Henning Freund)

Angesichts der älter werdenden Bevölkerung gewinnt das Geriatrische Assessment immer mehr an Bedeutung – auch um frühzeitig eine Behandlung durch den Facharzt einleiten zu können.

 Um den Ansprüchen einer guten medizinischen Versorgung einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden, wurde in drei Bundesländern der Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie eingeführt. Laut Definition der Fachgesellschaften führt die Geriatrie akutmedizinische, frührehabilitationsmedizinische und rehabilitationsmedizinische Behandlungen durch. Sie geht deshalb zumeist über die reine Organmedizin hinaus und erbringt zusätzliche Leistungen – vor allem im Bereich der multidisziplinären, ICF- und ICD-orientierten Diagnostik und funktionellen Therapie sowie im Bereich der Prävention und der Palliation.

Die geriatrischen I‘s

Die Einschränkungen geriatrischer Patientinnen und Patienten sind somatischer, kognitiver oder auch affektiver Art – bedingt durch altersphysiologische Veränderungen und gegebenenfalls schon manifeste oder zumindest latente Schädigung (beispielsweise durch Medikamentennebenwirkungen) von Körperstrukturen oder Funktionen. Die Patientinnen und Patienten sind pflegefallgefährdet, häufig treten die geriatrischen „I‘s“ auf: Immobilität, Irritabilität, Instabilität und Inkontinenz sowie auch Isolation, Immundefekte und Impotenz. In letzter Zeit wird häufig ein weiteres geriatrisches „I“ für iatrogene Schädigung hinzugefügt. Nicht selten kommt es auch zum Delir. Die Patientinnen und Patienten weisen darüber hinaus eine erhöhte Vulnerabilität infolge physiologischer Altersveränderungen auf. Hervorzuheben sind Organ übergreifende Wechselwirkungen sowie Defizite in mehreren Funktionsbereichen:

  1. auf Organebene,

  2. auf personaler oder
  3. 
auf sozialer Ebene


Dazu kommen eine verringerte Anpassungsfähigkeit sowie begrenzte Kompensationsfähigkeit. (...) 


 

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Quelle: ÄP NeurologiePsychiatrie 1_2013. Mit freundlicher Genehmigung durch den Verlag.