Wie können die akuten Herausforderungen der Altersmedizin in Team- und Netzwerkarbeit bewältigt werden? Mit dieser komplexen Frage haben sich jetzt die Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber im Fach Geriatrie beschäftigt. Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sind die Vertreter von Universitäten zu einem Präsenz-Treffen nach Frankfurt am Main gekommen. Dabei geht es auch um die nun beschlossene Krankenhausreform, aber auch um die Facharztausbildung und die Wünsche des Medizin-Nachwuchses. „Vieles ist gerade in Bewegung und wir wollen die Chance nutzen, die Geriatrie in der aktuellen Gesundheitspolitik und Forschung noch breiter aufzustellen. Das Netzwerk der Lehrstuhlinhaber bietet dafür wichtige Impulse“, sagt DGG-Präsident Professor Markus Gosch.
Sie wollen Ihre aktuellen Forschungserkenntnisse beim Jahreskongress der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG) in Salzburg präsentieren? Dann reichen Sie noch bis zum 17. Januar Ihr Abstract ein – oder machen Sie einen Vorschlag für ein wissenschaftliches Symposium. Die Veranstalter sind auch offen für neue Präsentations- und Diskussionsformate. Hier gibt es sämtliche Informationen rund um die Einreichung eigener Abstracts.
Die Geriatrie ist gefragt wie nie und spielt gerade im Kontext des demografischen Wandels eine ganz besondere Rolle. Doch vor welchen Herausforderungen steht die Altersmedizin genau und wohin steuert die Disziplin aus Sicht des medizinischen Nachwuchses? Das haben sich auch die Mitglieder der Jungen Geriatrie der DGG gefragt und liefern zum Thema einen Gastbeitrag:
Mit zunehmendem Alter nehmen Muskelmasse und Muskelkraft immer weiter ab, sodass gerade Hochaltrige vermehrt mit funktionellen Einschränkungen zu kämpfen haben. Das führt vermehrt zu Stürzen und schweren Verletzungen. „Immer mehr Betroffene brauchen mehr Hilfe im Alltag, die Kosten für die medizinische Versorgung nehmen zu. Um beides zu begrenzen und vor allem die Mobilität älterer Patientinnen und Patienten so lange wie möglich zu erhalten, müssen wir die Forschung zum alternden Knochen weiter ausbauen“, fordert Professor Markus Gosch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Neue Ansätze bieten beispielsweise innovative Senolytika-Therapiemöglichkeiten oder Untersuchungen an Fischen der Art „Nothobranchius-furzeri“. „Was erstmal ungewöhnlich klingt, könnte zukünftig bei der Sarkopenie-Therapie helfen. Wir brauchen innovative Ansätze.“
„Statt stetig nur die Beiträge zur Pflegeversicherung zu erhöhen, muss die Gesundheitspolitik dringend umfassende Maßnahmen zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit im Alter ergreifen“, fordert Professor Markus Gosch (Foto), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Damit kritisiert er die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, im kommenden Jahr die Beiträge zur Pflegeversicherung zu erhöhen. „Dies ist völlig unzureichend. Es muss zusätzlich die geriatrische Rehabilitation ausgebaut und finanziell gesichert werden“, fordert der Altersmediziner. Nur so ließe sich die Pflegebedürftigkeit effektiv bekämpfen. „Da es in Deutschland aktuell vor allem an ausreichend Reha-Plätzen für Hochaltrige fehlt, müssen selbst Patienten mit guter Rehabilitationsprognose in Pflegeeinrichtungen abverlegt werden – was zwangsläufig wieder zu höheren Versicherungsbeiträgen führt. Aus diesem Kreislauf müssen wir ausbrechen“, fordert Gosch.
Zur Grippevorbeugung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt alternativ zum bereits vorher empfohlenen Hochdosis-Impfstoff einen neuen, verstärkten Impfstoff. Dieser enthält zusätzlich den Hilfsstoff MF-59, um die Immunwirkung zu erhöhen. Ärzte können diesen neuen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patientinnen und Patienten verfügbar sein. „Dieses zusätzliche Angebot könnte dazu beitragen, die Akzeptanz der Schutzimpfung zu steigern und die Impfquote zu erhöhen“, sagt Dr. Anja Kwetkat (Foto), Sprecherin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). „Vor allem ältere Menschen sind nach wie vor von schweren Grippeverläufen betroffen“, so die Altersmedizinerin. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben sich in der Saison 2021/2022 lediglich 43 Prozent der Menschen ab 60 impfen lassen.
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