Pressemeldungen
PM: 700 Teilnehmer beim Online-Kongress der DGG: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen, die Rückmeldungen sind durchweg positiv!“
Der erste Online-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) war ein voller Erfolg! Insgesamt 700 Interessierte haben über drei Tage an dem digitalen Format Anfang September teilgenommen. Der zuerst anvisierte Präsenz-Kongress musste aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie abgesagt werden. „Die Nachfrage zu unserem umfangreichen Kongress-Programm zeigt deutlich, wie viel Interesse man der Geriatrie mittlerweile entgegenbringt“, sagt DGG-Kongresspräsident Professor Rainer Wirth (Foto), Direktor der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation im Marien Hospital Herne. Im Interview zieht der Mediziner nun eine persönliche Konferenz-Bilanz: Er spricht über die Zukunft der digitalen Formate, das On-Demand-Angebot der DGG, geriatrische Zukunftsthemen sowie den Kongress im kommenden Jahr, den er noch einmal als Kongresspräsident der DGG leiten wird.
Herr Professor Wirth, worauf führen Sie die große Nachfrage am Programm des ersten rein digitalen Kongresses der DGG zurück?
Die Geriatrie ist ein absolutes Wachstumsfach und wir haben beim Kongress-Programm darauf geachtet, dass wirklich alle Bereiche abgedeckt werden, in denen es spannende Neuigkeiten zu berichten gibt. Zudem haben wir durch diverse Online-Konferenzen, an denen viele von uns seit Beginn der Pandemie teilgenommen haben, viel darüber gelernt, wie unsere Inhalte digital am besten abgebildet werden können. Auch das wissenschaftliche Niveau der Vorträge und Poster hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Das Gesamtpaket hat eben gestimmt, sodass auf der Kongress-Plattform genauso viel los war wie bei einem Präsenz-Kongress der DGG.
Was spricht für Sie dafür, dann auch in Zukunft auf digitale Kongress-Formate zu setzen?
Wir müssen bei allen Vorteilen einer Online-Veranstaltung auch eines festhalten: Ein Präsenz-Kongress entwickelt nochmal eine ganz andere Dynamik. Sich in Chats zu einem Vortragsthema auszutauschen ist etwas anderes, als die Menschen direkt zu treffen. Ich denke, das haben alle in den vielen zurückliegenden Online-Events gemerkt. Für uns heißt das: Wir planen mit einem geriatrisch-gerontologischen Präsenz-Kongress im kommenden Jahr in Halle (Saale). Wir werden allerdings auch versuchen, einzelne hybride Formate für diejenigen anzubieten, die nicht zum Kongress kommen können. Und wir überlegen, auch in Zukunft wichtige Vorträge aufzunehmen, die dann nach dem Kongress noch länger online abrufbar sein werden.
Mit ein paar Tagen Abstand: Mit welchem Gefühl blicken Sie nun auf die drei Tage Online-Kongress zurück?
Mich macht es ausgesprochen glücklich, dass unsere Erwartungen übertroffen wurden. Mit 500 bis 600 Teilnehmern haben wir kalkuliert – aber 700 Teilnehmer sind wirklich ein großer Erfolg für unsere Gesellschaft. Nun liegt die Messlatte für zukünftige Kongresse natürlich höher. Ich bin auch wirklich ausgesprochen zufrieden, dass alles gut geklappt hat. Gut, zu Beginn gab es technische Probleme mit dem Streaming. Aber diese Probleme ließen sich beheben und waren dann im weiteren Kongress-Verlauf hoffentlich vergessen. Die persönlichen Rückmeldungen an mich waren nach dem Kongress durchweg positiv. Das Programm wurde sehr gut angenommen, die Themen waren hochspannend und die Referenten exzellent. Es war insgesamt ein sehr lebendiger Austausch.
Welche Vorträge oder Sessions haben Ihnen am besten gefallen?
Das ist schwer, da einen bestimmten Vortrag hervorzuheben. Ich hatte ja fast durchgehend selbst Verpflichtungen während des Kongresses, sodass ich gar keine Chance hatte, manche Veranstaltungen zu besuchen. Herausheben möchte ich alle vier Keynote-Lectures und die Special-Lecture zur geriatrischen Onkologie des ehemaligen DGG-Präsidenten Professor Gerald Kolb aus Lingen. Ihn haben wir zu Beginn des Kongresses mit dem erstmals ausgelobten DGG-Preis für das Lebenswerk geehrt. Ich bin ganz ehrlich: Zu gerne hätte ich während des Kongresses noch viel mehr Sessions besuchen wollen, als ich es zeitlich schaffen konnte. Gerade als Kongresspräsident ist man natürlich besonders neugierig, wie die eine oder andere Session so läuft.
Sie sprechen es an: Das Angebot ist groß, die Zeit knapp. Was passiert mit den aufgezeichneten Vorträgen?
Viele Referenten haben sich dankenswerterweise bereit erklärt, dass die Video-Aufzeichnungen ihrer Präsentationen noch länger online zur Verfügung stehen können. Das finde ich klasse und absolut bereichernd. Dieses Angebot steht exklusiv allen Teilnehmern des Kongresses bis 30. November kostenfrei zur Verfügung. Ich persönlich habe mir schon einige Vorträge angeschaut, die ich während des Kongresses verpasst habe – die aber hoch relevant sind für die geriatrische Arbeit.
Welches Zukunftsthema für die Geriatrie haben Sie identifizieren können?
Die Geriatrie selbst ist das Zukunftsthema. Sie wird angesichts der demographischen Entwicklung und zunehmender Multimorbidität weiter an Bedeutung gewinnen. Nur müssen wir es hier auch schaffen, die entsprechenden Felder in der Krankenversorgung und in der Wissenschaft zu besetzen und mit Inhalten zu füllen. Auch die interdisziplinäre Behandlung zusammen mit der Geriatrie wird ein Feld der Zukunft sein, so, wie wir das aktuell im Bereich der Alterstraumatologie erleben. Auch dem digitalen Assessment und den digitalen Biomarkern sage ich eine große Zukunft voraus. Es ist doch völlig anachronistisch, dass wir in Zeiten, in denen wir alle einen Multifunktionscomputer in der Hosentasche tragen, beim geriatrischen Assessment noch mit Bleistift, Papier und Stoppuhr unterwegs sind.
Dann lassen Sie uns in die Zukunft blicken. Was erwartet uns beim nächsten Geriatrie-Kongress?
Unseren nächsten Kongress planen wir wieder als Präsenzveranstaltung zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie – der DGGG. Unter dem Motto ‚Altern im Spannungsfeld von Resilienz und Vulnerabilität‘ wird der Kongress vom 7. bis 10. September 2022 in Halle an der Saale stattfinden. Wir dürfen hier wieder die Räumlichkeiten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nutzen und ich freue mich schon sehr, zusammen mit Professor Andreas Simm, dem DGGG-Kongresspräsidenten für das kommende Jahr, ein spannendes und umfangreiches wissenschaftliches Programm vorzubereiten. Ich bin mir sicher: In Halle sehen wir uns dann alle endlich wieder vor Ort und werden den persönlichen Austausch dann noch mehr genießen können.
Foto: Marien Hospital Herne
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