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PM: Vorbildlicher Stratege und Netzwerker der Altersmedizin: Professor Hans Jürgen Heppner erhält renommierten Schiffbauer-Ehrenpreis

Der mit 6.000 Euro dotierte Ehrenpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung geht in diesem Jahr an Universitätsprofessor Hans Jürgen Heppner. Der Klinikdirektor der Geriatrie am Klinikum Bayreuth und Inhaber des Lehrstuhls für Geriatrie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in Weimar ausgezeichnet. „Als Geriater und Intensivmediziner ist Hans Jürgen Heppner ein herausragendes Beispiel dafür, wie interdisziplinäres Denken und Handeln die Altersmedizin voranbringen kann. Er hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur wissenschaftlich wichtige Impulse gesetzt, sondern auch immer strategisch die Zusammenarbeit zwischen Fachgesellschaften gesucht und gefördert. Auch sein unermüdlicher Einsatz für die Sichtbarkeit der Geriatrie in der Öffentlichkeit, vor allem in der Corona-Pandemie als damaliger DGG-Präsident, verdient große Anerkennung“, sagte DGG-Präsident Professor Michael Denkinger im Rahmen der Preisverleihung.
Ursprünglich ausgebildet als Intensiv- und Notfallmediziner, war Heppner zunächst viele Jahre als Notarzt tätig – eine Tätigkeit, die er bis heute fortführt. Am Klinikum Nürnberg Nord stieß er in den 1990er-Jahren auf eine Geriatrie mit eigener Intensivstation. Fasziniert von der Akutmedizin im Alter entschied er sich, beide Welten miteinander zu verbinden. An dieser Schnittstelle befasste sich Heppner unter anderem mit den besonderen Bedürfnissen alter Patientinnen und Patienten in Notaufnahmen, mit deren ambulant erworbenen Pneumonien oder einer auf geriatrische Patientinnen und Patienten abgestimmten Sepsis-Therapie. „Ich bin Geriater, aber immer auch Notfallmediziner. Genau diese Kombination macht meinen Blick auf die Altersmedizin anscheinend besonders. Und sie hat mir in der Vergangenheit sehr dabei geholfen, auch über den Tellerrand der Geriatrie hinaus Netzwerke zu knüpfen, die die Anerkennung dieses Faches hoffentlich gefördert haben“, erklärt der Preisträger bescheiden.
Wissenschaftliche Schwerpunkte von Polymedikation bis Alterstraumatologie
Heppners Forschungsspektrum ist breit. Während seiner Zeit als Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke von 2013 bis 2022 war er unter anderem maßgeblich an einem sieben Millionen Euro starken Innovationsfonds-Projekt zur optimierten Arzneimittelversorgung für pflegebedürftige Menschen beteiligt. Das von Dr. Simone Gurlit – heute Präsidentin des Landesamtes für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen – initiierte Fortbildungsprogramm „Der alte Mensch im OP – Maßnahmen zur perioperativen Delirprophylaxe“ begleitet Heppner von Anfang an als Geriater bis heute. Am Klinikum Bayreuth liegen seine Schwerpunkte aktuell auf Alterstraumatologie und Knochengesundheit. Als Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften – neben der DGG zum Beispiel auch die Deutsche Sepsis-Gesellschaft, die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und die Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Medizin – und Herausgeber sowie Mit-Herausgeber führender Fachzeitschriften – darunter die Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie sowie der Geriatrie-Report – sorgt Heppner dafür, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auch entsprechend verbreitet werden.“
Leitlinienarbeit und strategische Weichenstellungen
Als Mitinitiator und Mitautor war Hans Jürgen Heppner an zahlreichen Leitlinien beteiligt – etwa zur nichtinvasiven Beatmung, zur Palliativmedizin in der Notfallversorgung oder zur ambulant erworbenen Pneumonie im Alter. Ein besonderes Signal setzte er 2019 mit dem großen Konsensuspapier zur geriatrischen Intensivmedizin, bei dem alle relevanten Notfallgesellschaften eingebunden waren. Innerhalb der DGG gründete er zusammen mit Kolleginnen die Arbeitsgruppen „Notfall- und Intensivmedizin“ sowie „Impfen“ – Themen, die durch die Corona-Pandemie eine noch größere Bedeutung gewannen. Während der Pandemie trug Heppner außerdem mit zahlreichen Medienauftritten und Veröffentlichungen dazu bei, die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte zu rücken.
Überraschende Ehrung mit Signalwirkung
In seiner Laufbahn wurde Heppner mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Ignatius-Nascher-Preis für Geriatrie der Stadt Wien, dem Schiffbauer-Förderpreis und sechs Posterpreisen deutscher sowie österreichischer Geriatrie-Gesellschaften. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch mehrfache Listung im Bereich Akutgeriatrie der FOCUS Top-Mediziner-Liste bekannt. Von der neusten Auszeichnung zeigt sich der Preisträger dennoch überrascht: „Ich freue mich total, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Das ist für mich ein besonderer Moment.“ Das Preisgeld von 6.000 Euro möchte er gezielt einsetzen, um den Nachwuchs zu fördern, denn er ist auch ein beliebter Mentor von jungen Ärztinnen und Ärzten: „Mir ist wichtig, dass junge Kolleginnen und Kollegen von diesem Preis auch etwas haben. Für sie ist das eine tolle Chance, sich zu vernetzen und ihre Forschung sichtbar zu machen.“
Die Idee der Schiffbauer-Preise: Exzellente Arbeiten in der Geriatrie würdigen
Die Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung lobt jährlich einen Ehrenpreis, dotiert mit 6.000 Euro, und einen Förderpreis, dotiert mit 3.000 Euro, aus. Mit dem Ehrenpreis wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich durch kontinuierliche wissenschaftliche Leistungen oder besondere Entwicklungen sehr um die Geriatrie verdient gemacht hat und mit ihrer Arbeit dazu beiträgt, dass ältere Patientinnen und Patienten besser behandelt und versorgt werden.
Bildunterschrift:
Freut sich über die Auszeichnung mit dem Schiffbauer-Ehrenpreis über 6.000 Euro: Professor Hans Jürgen Heppner (li.) gestern bei der Preisverleihung im Bauhaus-Museum in Weimar mit DGG-Präsident Professor Michael Denkinger. Foto: Torben Brinkema
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