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Bad Bramstedt 2011

29. September 2011

Eröffnungsrede Jahreskongress 2011 des Präsidenten der DGG

Liebe Mitglieder
und Förderer der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie,

Jahrestagungen durchzuführen ist die erste und wichtigste Aufgabe einer medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft wie der DGG. In Bad Bramstedt wollen wir über eine inhaltliche Neuausrichtung unserer 25-jährigen Gesellschaft kommunizieren und Strategien für die Zukunft entwickeln.

Diese Tagung steht unter dem Zeichen der Vernetzung und der Kommunikation, unterstützt durch neue Medien wie der Homepage und dem DGG-Newsletter. Nach einjährigen Vorarbeiten wurde die DGG in den idw aufgenommen, dem wichtigsten wissenschaftlichen Pressedienst, der „dpa der Wissenschaft“. 

2011 ist ein historisches Jahr für die DGG. Ich kann Ihnen nach einem Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden der Weiterbildungs-Kommission der Bundesärztkammer, Dr. Bartmann, den Positivbescheid für den Facharzt Innere und Geriatrie in dem Sinne mitbringen, als dass die Bundesärztekammer im Rahmen der zu ändernden Weiterbildungs-Ordnung auf Bundesebene in drei bis vier Jahren den Facharzt wünscht.

Über die Ausgestaltung einer auch für Hausärzte, Neurologen u. a. gut erreichbaren Zusatzqualifikation wird mit der BÄK noch zu verhandeln sein. Lieber Herr Füsgen, Sie haben vor 25 Jahren nicht nur die Facharztbestrebungen mit denen Ihnen nachfolgenden Weiterbildungsbeauftragten Lüttje, Stamm, Neubart und Meisel vorangetrieben. Die „Spätfolgen“ Ihrer damaligen Initiative spiegeln sich heute so wieder:
Herr Lüttje und Herr Sieber vertreten uns in der EUMS, der europäischen Spezialärzteorganisation, Herr Professor Kolb war der erste, der uns hochrangig in der EUGMS vertreten hat, heute gewachsen zu einem Dreigestirn mit Kollegen Bauer und seit 2011 mit Herrn Professor Schulz, unserem elect.


Der Verdienst von Herrn Professor Sieber, uns als Schwerpunktgesellschaft in der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zu verankern, ist unermesslich. Niemals wäre es den Genannten gelungen, uns in diese Organisationen zu bringen, wenn wir nicht eine eigenständige ärztliche Gesellschaft wären. Undenkbar, wenn wir uns von einem Psychologen, Soziologen oder einer Pflegekraft, hätten vertreten lassen müssen.

Unser Verhältnis zur Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) und Bundesverband Geriatrie ist hervorragend. Vielleicht liegt es gerade daran, dass ärztliche Fragen primär in die DGG gehören. Diese Eindeutigkeit ist m. E. die beste Voraussetzung für eine Kooperation der Gesellschaften miteinander wie z. B. in der Leitlinienenarbeit.


2011 wird die Geriatrie eigenständiges Fach im Fachkollegium Medizin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es gibt acht kandidierende Ärzte für zwei Sitze im Fachkollegium. Zwei der acht Kandidierenden sind Mitglieder der DGG, nämlich Prof. Sieber, Erlangen-Nürnberg, und Prof. Rudolph, Ulm, der seit heute DGG-Mitglied ist. Im November sind Wahlen. Jeder von Ihnen, der an eine Universität angebunden ist, ist wahlberechtigt. Eintragungen bei den Wahlstellen der Universitäten sind zu beachten – siehe Hinweise auf unserer Homepage.


Ich habe das Verhältnis zur DGGG angesprochen. Ohne Unterstützung der DGGG wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Die schon bei der DFG-Initiative erwiesene vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der DGGG führte dazu, um aus dieser nun gemeinsamen, gestärkten Position heraus Verhandlungen mit dem Springerverlag aufzunehmen. Eine Serie intensiver Gespräche führten Professor Schulz und meine Person von der DGG, später schloss sich die ÖGGG an. Ein erstes Ergebnis liegt vor. Das Titelrecht „EJG“ verbleibt – trotz der Zusammenführung in die Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (ZGG) bei der DGG. Für acht Ausgaben jährlich zahlt jedes Mitglied einen sehr gut vertretbaren Preis an Springer, der im regulären Mitgliedsbeitrag ist .


Besonders wichtig ist zu bemerken, dass eine komplette inhaltliche Neugestaltung der ZGG – als Ergebnis eingehender Gespräche und Verhandlungen – erst mit der Januarausgabe 2012 zum Tragen kommen wird. Für das Geriatrie Journal, dessen Erhalt uns sehr am Herzen liegt, soll 2012 ebenfalls ein Konzept für eine elektronische Publikation noch entwickelt werden. Sie wissen alle, wie schwierig der Markt für Printorgane, vor allem für die Akquise von Anzeigen geworden ist. Die DGG hatte eine GmbH, die Gerikomm, u. a. zur Betreuung ihrer eigenen drei Zeitschriften unterhalten. Der Umsatz war über die Jahre über auf ein Viertel des Ausgangswertes jährlich gesunken. D. h., es wurde klar, die Gerikomm ist nicht mehr überlebensfähig.


Auch wurde eine Vermischung geschäftsmäßiger und gemeinnütziger Aufgaben zwischen GmbH und Verein zunehmend rechtlich problematisch, so dass sowohl der Gerikomm-Geschäftsfüher als auch der Steuerberater uns gleichlautend rieten, eine Trennung von der Gerikomm vorzunehmen. Die Geschäftsstellen-Aufgabe nimmt jetzt Frau Alu in Köln wahr. Sie ist telefonisch für Sie ansprechbar. Vor allem sind es aber die Sekretärin, Frau Kwetkat, und der Schatzmeister, Kollege Thiem, die zusätzlich wesentliche Geschäftsstellentätigkeiten ehrenamtlich erledigen. Ihnen gilt mein ganz persönlicher und herzlicher Dank!


Wir wollen es ermöglichen, z. B. in den Arbeitsgruppen der DGG artikulierte, brandaktuelle geriatrische Themen nicht nur aufzugreifen, sondern künftig als DGG auch finanziell zu unterstützen. Fragen wie die des Assessment, Spezialstationen für Demenzkranke u. v. a. m. sind in der fachöffentlichen Diskussion unterrepräsentiert. Auch wollen wir prominente Wissenschaftler nach Deutschland einladen.


Ich habe mich vor langem für die Rotation, einen regelmäßigem Wechsel der Präsidentenfunktion eingesetzt, weil ich davon überzeugt bin, dass nur mit dieser Regelung eine Gesellschaft auf Dauer erstarkt. Im ersten meiner beiden Amtsjahre war es daher mein persönliches Ziel, die DGG soweit organisatorisch zu festigen und zu professionalisieren, dass es attraktiv für andere sein kann, einmal das Präsidentenamt selbst zu übernehmen. Ich denke, dies ist gelungen.
 

In meinem zweiten Amtsjahr will ich Ihnen den Boden für eine inhaltliche Neuausrichtung bereiten – gemeinsam mit Ihnen.

Ihr
W. Hofmann, Präsident der DGG

Abstract-Band Bad Bramstedt 2011

Bad Bramstedt 2011 Abstract-Band

Leben ist Bewegen – eine gute Medizin für ein langes Leben!
231 Keynote Speakers, Moderatoren, Vortrags-, Arbeitsgruppen- sowie Posterreferenten trafen auf zahlreiche interessierte Teilnehmer aus nah und fern. Hier können Sie sich den Abstract-Band des Kongresses in Bad Bramstedt herunterladen.

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