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Frankfurt 2019

05. September 2019

DGG-Preis zur Förderung der interdisziplinären Altersforschung geht an Cornelius Werner

(05.09.2019) Der mit 2.000 Euro dotierte DGG-Preis zur Förderung der interdisziplinären Altersforschung geht in diesem Jahr an Privatdozent Dr. Cornelius J. Werner, Leiter der Sektion Interdisziplinäre Geriatrie in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Aachen. Er wird für seinen wissenschaftlichen Beitrag „Anstieg des geriatrischen Patientenanteils zwischen 2008-2018 in konservativen und operativen Fächern der stationären Universitätsmedizin – Implikationen für Kosten- und Versorgungsstrukturen“ ausgezeichnet. Seine Arbeit entstand in Kooperation mit weiteren Fachbereichen der medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in Frankfurt am Main nahm Cornelius Werner die Preisurkunde heute von Professor Gerald Kolb, Vorsitzender des Preiskomitees und Geriater am Bonifatius Hospital Lingen, sowie Kongresspräsident Professor Hans Jürgen Heppner entgegen.

Aus insgesamt 26 Bewerbungen wurde sein Beitrag ausgewählt. „Den Preis zur Förderung der interdisziplinären Altersforschung verleihen wir für Projekte, die sich fachübergreifend mit der Erforschung der Probleme und Herausforderungen in der Altersmedizin befassen, dabei aber auch Versorgungs- und gesellschaftliche Veränderungen nicht außer Acht lassen“, sagt Professor Kolb. Diesen Themen hat sich Cornelius Werner angenommen – und kam zu zukunftsweisenden Ergebnissen.

Veränderung der Patientenstruktur: Prävalenz geriatrischer Patienten

In seinem Projekt befasste sich Cornelius Werner mit der Fragestellung, wie der demografische Wandel die Patientenstruktur aller medizinischen Fachbereiche verändert. Konkret stellt er fest, dass für die Prävalenz geriatrischer Patienten, also deren Anzahl im Vergleich zu anderen Patientengruppen, in der stationären Behandlung überwiegend keine belastbaren Daten vorliegen. Diese sind jedoch wesentlich für eine bedarfsgerechte Ablaufsteuerung und Ressourcenverteilung in den Kliniken. Um valides Material zu erhalten, untersuchte Werner mit seinem Team die jahresbezogene Prävalenz geriatrischer Patienten samt medizinischer und ökonomischer Faktoren an der Uniklinik der RWTH Aachen. Erfasst wurden alle Entlassungen der Jahre 2008 bis 2018 aus den Kliniken für Innere Medizin, Neurologie, Unfallchirurgie und Herz-Thorax-Chirurgie mit unterschiedlichen Variablen.

Mehr geriatrische Patienten: Anpassung der Versorgungsstruktur notwendig

„Die Auswertung ergab, dass der Anteil geriatrischer Patienten von 11,7 Prozent im Jahr 2008 auf 19,2 Prozent im Jahr 2018 anstieg. Das heißt, der Anteil geriatrischer Patienten hat sich im Beobachtungszeitraum annähernd verdoppelt“, sagt Cornelius Werner. „Wir beobachteten zudem einen teils überproportionalen Anstieg an assoziierten Komplikationen und Kosten. Dieser Mehraufwand – finanziell und personell – ist in unserem Versorgungssystem bisher keinesfalls abgebildet.“ Die Studie zeige deutlich, dass auch nicht-geriatrische Kliniken zukünftig Antworten für eine adäquate Versorgung geriatrischer Patienten finden müssten.

Foto (von links): DGG-Präsident Prof. Hans Jürgen Heppner, Preisträger Privatdozent Dr. Cornelius J. Werner, Vorsitzender des Preiskomitees Prof. Gerald Kolb
(Foto: Torben Brinkema)

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