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03. August 2018

Neue Fachgesellschaft: „Aktivierend-therapeutische Pflege braucht ein Sprachrohr

(03.08.2018) Spezialisierung in der Nische: Seit Sommer 2017 gibt es die Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege e.V., kurz DGATP. Wofür sie genau steht, welche Schnittstellen es zur Geriatrie gibt, und warum sich eine Mitgliedschaft in dieser noch jungen Organisation lohnt – darüber sprachen wir mit Andrea Kuphal, Sekretär im dreiköpfigen Vorstand der DGATP und Pflegedirektorin der Fachkliniken für Geriatrie in Radeburg. Ein Jahr nach der Gründung zieht sie eine erste Bilanz.

Frau Kuphal, wie ist die Idee zur DGATP entstanden und warum ist diese neue Fachgesellschaft notwendig?
Vor der Gründung der DGATP hat hauptsächlich der Bundesverband Geriatrie ein Konzept vorangetrieben, das die Aktivierend-therapeutische Pflege thematisiert. Der Bundesverband verfolgt als Gesellschaft allerdings nicht primär die Fachlichkeit pflegerischer Themen, sondern ist noch mit vielen anderen Aufgaben für seine Mitglieder betraut. Wir brauchten also eine Gesellschaft, die sich vor allem fachlich mit dem Thema Aktivierend-therapeutische Pflege auseinandersetzt. Da es so etwas noch nicht gab, haben wir die DGATP im Sommer 2017 gegründet. Aktuell haben wir rund 40 Mitglieder, darunter viele Privatpersonen, aber zum Beispiel auch eine Klinik.

Wie fördern Sie nun die Fachlichkeit der Aktivierend-therapeutischen Pflege?
Wir fördern die wissenschaftliche Herangehensweise an das Konzept der Aktivierend-therapeutischen Pflege, kurz ATP, und die Weiterentwicklung in anderen Bereichen, wo Aktivierend-therapeutische Pflege eine Rolle spielt. Bisher gibt es noch sehr wenige wissenschaftliche Grundlagen in diesem Bereich: Es gibt bislang nur einen vom Bundesverband Geriatrie begleiteten qualitativen Forschungsansatz, der untersucht, wie ATP im Alltag angekommen ist. Das wollen wir ausbauen und weitere eigene wissenschaftliche Arbeit initiieren. Wir stehen zum Beispiel mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg in Kontakt, um dort einen Schritt weiterzugehen. Es gibt also noch viel zu tun. Wir wollen das Ganze mehr bündeln, um dem Thema ATP eine Stimme zu geben und in die fachliche Öffentlichkeit zu integrieren.

Welchen Aufgaben haben Sie sich denn konkret verschrieben?
Unsere Aufgabe für 2018 ist, eine Begriffsbestimmung von ATP zu entwickeln, quasi eine Klammer über allem, um dieses Konzept in den einzelnen Fachrichtungen und Sektoren weiterentwickeln zu können. Im Rahmen unserer Mitgliederversammlung wird es dann einen fachlichen Part geben, sodass wir diese fachliche Diskussion mit der Verbandsarbeit verbinden können. Noch sind wir nicht groß genug, um einen eigenen Jahreskongress zu organisieren, das ist aber ein mittelfristiges Ziel. Ansonsten präsentieren wir uns natürlich auch auf dem Gemeinschaftskongress von DGG und DGGG im September in Köln.

Wie genau helfen Sie den in der Pflege tätigen Personen in der Praxis?
Wir wollen für die Pflegenden am Bett ein praxisnahes Konzept etablieren und zu Papier bringen. Einerseits im jeweiligen Einsatzgebiet der Pflegekraft, aber auch sektorenübergreifend, wenn der Patient verschiedene Abteilungen durchlaufen muss. Wenn er also beispielsweise nach der Behandlung in die Reha kommt, dann kann mithilfe dieses Konzepts dokumentiert werden, was hinsichtlich ATP beim Patienten passiert ist, und was dort noch zu leisten ist. Also eine Art Dokumentation und Leitfaden. Es geht um eine einheitliche Sprache, eine Versorgung ohne Brüche.

Wer kann Mitglied in der DGATP werden?
Wir hoffen, dass all diejenigen Mitglied werden, denen Pflege am Herzen liegt. Wir haben vor allem die Praktiker im Blick, aber natürlich auch Professoren, die das Konzept ATP mit uns in die Wissenschaft tragen wollen, und damit die Verbreitung sichern. Es können auch Einrichtungen Mitglied werden, die erkannt haben, dass das eine sinnvolle Investition in die Qualität der Pflege ist.

Welche Vorteile hat eine Mitgliedschaft?
Interessierte können sich mit Gleichgesinnten austauschen. Eigene existierende Konzepte können überprüft werden. Vielleicht sind diese kompatibel mit anderen Konzepten, oder sie könnten gegebenenfalls weiterentwickelt werden. Da hilft ein Abgleich immer. Durch die einheitliche Sprache und vereinheitlichte Standards beim Thema ATP werden Mitglieder in ihrer eigenen Einrichtung besser wahrgenommen. Wir unterstützen unsere Mitglieder, um Aktivierend-therapeutische Konzepte in ihren eignen Häusern zu professionalisieren.

 

Weitere Informationen zur Fachgesellschaft und zur Mitgliedschaft gibt es beim DGATP-Vorstand – bestehend aus Friedhilde Bartels (Präsident), Susette Schumann (Vizepräsident) sowie Andrea Kuphal (Sekretär) – per E-Mail an info@dgatp.org oder unter: www.dgatp.org

 

Foto: Fachkliniken für Geriatrie Radeburg

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